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Wortraum Augsburg

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Raum für Texte

Bild Poetry Slam

Poetry Slam, Herbst 2019
(Claudia Stöhler)

Als ich 1988 nach München zog, starb tags darauf Franz Josef Strauss.
Oha!
Die Münchner Mitstudenten erklärten mir den Unterschied zwischen einem Preußen und einem Sau-Preußen – der Preuß‘ geht wieder, der Sau-Preuß bleibt.
Oha!
Das Dirndl auf dem Oktoberfest glaubte man mir nicht so recht. Mag sein, dass es an den roten Turnschuhen dazu lag. Das Jahr darauf bin ich dann im Friesenhemd gegangen – war auch nicht besser.
Oha!

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So manchen Labsus gab es schon. Bestellte ich ein „Leberkäsbrötchen“, zog es dem gebürtigen Münchner Thomas sprichwörtlich die Schuhe aus.
Oha!
Thomas trainierte mich anfangs mit „Oachkazelschwoaf“ und wollte mir unbedingt einen „Wollperdinger“ als Haustier schenken. Mit der Zeit hat sich so manch kleiner Dialekt eingeschlichen: ein „fei“, „passt scho“ oder „irgendwie und sowieso“.
Oha!
Als meine Freundin Petra mal zu Besuch war, hatten wir viel Spaß mit meinen hiesigen „Spezln“. Man muss wissen, dass Petra emsländisch Platt spricht. Nachdem sie wieder fort war, fragten sie mich, ob ich früher auch so gesprochen habe. Habe ich nicht! (Ich bin mit Eltern aus dem hannoverischen Raum aufgewachsen)
Oha!
Als ich mal ein Jahr einen Professor in München vertreten habe, hat mein sprachlicher Hintergrund für einen Effekt gesorgt. Bei den Betriebswirten wurde eine Vorlesung vierfach angeboten, da für 500 Studenten kein Hörsaal zur Verfügung stand. Ich hatte den Slot montags um 8 Uhr – traditionell eher schwach besucht. Mit der Zeit wurde es jedoch immer voller, vorwiegend mit ausländischen Studierenden. So fragte ich mal was los sei. „Sie sprechen wie unser Deutschlehrer, da können wir Sie gut verstehen“.
Oha! – Klar, meine Kollegen waren alle urige Bajovaren.
Vor 23 Jahren waren wir auf dem Standesamt in der Nymphenburger Straße, im Herzen der Landeshauptstadt, und Thomas wurde unser Trauzeuge. Amtlicher geht‘s glaube ich nicht.
Oha!
Als unser Sohn zur Welt kam, direkt neben der Theresienwiese in München, glaubten wir, ein Münchner Kindl zu haben. Aber lt. Thomas gilt das nicht, denn eine Katze, die ihre Jungen im Fischladen zur Welt bringt hat trotzdem keine Fische.
Oha! – so bin und bleib ich wohl ein Sau-Preuß.

Eine Sammlung von Kurzgeschichten über die Parallelwelt der Russlanddeutschen in Kasachstan – zum Nachdenken und zum Schmunzeln: – über babylonische Sprachverwirrungen, das Festhalten an der deutschen Kultur und das Überleben im Sozialismus – über Vertreibung und Verbannung, Heimatlosigkeit und den Versuch einer Heimatverortung. Meins!: Erzählungen über eine Kindheit im Norden Kasachstans, Ida Häusser 2019

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